Viele Menschen machen sich Gedanken über die richtige Ernährung. Oftmals sind Informationen dazu jedoch nur schwer und unübersichtlich zu erhalten. Zur besseren Übersichtlichkeit werden Ernährungspyramiden konzipiert, welche grafisch und leicht verständlich wiedergeben, was Ernährungswissenschaftler für eine gesunde Ernährung empfehlen.
Mit einer solchen Pyramide werden die Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung grafisch dargestellt. Die meisten Länder haben dafür eigene Leitfäden, die sich teilweise gleichen, aufgrund lokaler Essgewohnheiten an bestimmten Stellen jedoch unterscheiden. Durch die optische Darstellung soll eine ausreichende Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen erleichtert werden.
Eine Ernährungspyramide ist so aufgebaut, dass sich mehrere Ebenen übereinander befinden. Nach oben hin läuft die Pyramide spitz zu und besitzt somit im unteren Bereich sie die größte Fläche. Lebensmittel, welche sich auf dieser Basis-Stufe befinden, sollten demzufolge am häufigsten verzehrt werden. Oftmals sind die Lebensmittelgruppen bildlich dargestellt, sodass man leicht erkennen kann, um welche es sich handelt. Auch wenn es verschiedene Lebensmittelpyramiden gibt, sind sie meist nach folgenden Stufen aufgebaut:
Bei den meisten Diäten werden Nahrungsbestandteile so reduziert, dass sie auf die Bedürfnisse von Kranken, Über- oder Untergewichtigen angepasst sind. Bei einer Lebensmittelpyramide geht es allerdings nicht darum, einen bestimmten Ernährungsplan aufzustellen. Sie soll als Orientierung zur gesunden Ernährungsweise dienen. Deswegen handelt es sich bei der Ernährungspyramide nicht um eine Diät.
Auch für Kinder werden Lebensmittelpyramiden zur Verfügung gestellt. Diese unterscheiden sich jedoch meist nur geringfügig von den Empfehlungen für Erwachsene. Kinder haben oft abweichende Bedürfnisse, was die Auswahl der Lebensmittel anbelangt. Die einzelnen Kategorien der Ernährungspyramide ändern sich dabei aber nicht in ihrer Anordnung. Die Hände sollten als Maßeinheit der Portionen dienen, denn dann wird automatisch auch der sich mit dem Alter verändernde Nährstoffbedarf berücksichtigt.
Ein Beispiel: Kinder sollten - ebenso wie Erwachsene - am Tag täglich 6 Portionen trinken. Allerdings eignen sich für sie am besten Wasser und ungesüßte Tees, während Erwachsene zusätzlich auf Kaffee und schwarzen Tee zurückgreifen können.
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Modelle von Ernährungspyramiden. Davon sollte man sich allerdings nicht verwirren lassen. Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, erklären wir im Folgenden die Besonderheiten der unterschiedlichen Pyramiden und wie man sie für eine ausgewogene Ernährung nutzen kann.
Die dreidimensionale Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geht nicht nur auf die Art der Lebensmittel und deren Portionsgröße, sondern auch auf die Qualität der Produkte ein. Ihr zugrunde lag der Ernährungskreis und sie wurde von Vertretern des aid infodienst und dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz entwickelt. Die vier Flächen zeigen die Qualität der Lebensmittel auf. Es werden folgende Gruppen unterschieden:
Die Pyramide basiert auf den D-A-CH Referenzwerten sowie auf den 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung im Alltag, welche die DGE zur Verfügung stellt. Seit dem Jahr 2005 wird sie von der DGE zur Darstellung ihrer Ernährungsempfehlungen genutzt. Das Modell kann auch von Lehrkräften an Schulen verwendet werden, um den Schülerinnen und Schülern ein besseres Bild von gesunder Ernährung zu vermitteln. Daneben dienen Arbeitsblätter zur Veranschaulichung und können im Unterricht eingesetzt werden.
Verfügen bereits Kinder über das notwendige Wissen, können sie sich einen gesunden Lebensstil mithilfe einer ausgewogenen Ernährung aneignen.
Auch die Schweizer Ernährungspyramide zeigt grafisch, welche Art von Lebensmitteln man über den Tag verteilt zu sich nehmen sollte und geht dabei auf die jeweilige Menge ein. Auf jeder Stufe werden verschiedene Lebensmittel symbolisch dargestellt. Die Portionen richten sich dabei an Erwachsene. Abhängig vom Energiebedarf gelten kleinere beziehungsweise große Portionenangaben. Daneben gibt es spezielle Empfehlungen für Schwangere, Stillende und Leistungssportler, aber auch bei Krankheit beziehungsweise einer gewollten Gewichtsabnahme.
Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) stellt eine Ernährungspyramide bereit, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene einfach zu verstehen und täglich anzuwenden ist. Sie besteht aus mehreren Bausteinen, welche die Portionen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung anzeigen. In den Bausteinen werden Lebensmittel bildlich dargestellt.
Die Position der Bausteine gibt Auskunft über die am Tag empfohlene Menge. Dabei gilt wieder: Die Pyramide läuft nach oben hin spitz zu. In der Basis befinden sich die Lebensmittel, welche am häufigsten über den Tag verteilt zu sich genommen werden sollten. Die Anzahl der Bausteine ist nach oben hin abnehmend.
Um das Prinzip noch besser zu verdeutlichen, sind einzelne Bausteine bei dieser Art der Ernährungspyramide in Ampelfarben (rot, gelb, grün) dargestellt. So lässt sich auf einen Blick erkennen, welche Lebensmittelgruppen am Tag einen besonders großen Anteil einnehmen und von welchen man nur wenig essen sollte.
Ein Vorteil dieses Modells ist, dass die richtige Ernährung vergleichsweise einfach dargestellt wird. Hier kann das Maß für eine Portion die eigene Hand sein. Das hat den Vorteil, dass die Portionen mit Alter und Größe der Person mitwachsen.
Die österreichische Ernährungspyramide funktioniert ebenfalls nach dem Bausteinprinzip. Dabei besteht sie aus sechs Lebensmittel- und einer Getränkegruppe. Ganz unten befinden sich die Getränke. Die Ernährungspyramide stellt die Art und Menge der verschiedenen Nahrungsmittel und Getränke, die über den Tag verteilt aufgenommen werden sollten, dar. Alle Lebensmittel sind erlaubt, solange sie im richtigen Verhältnis zueinander stehen.
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