2. September 2022

Arten von Bauchfett

Bei Übergewicht ist neben der Waage auch der Zustand der Fettverteilung im Körper wichtig. Der Grund dafür ist das "ungesunde Bauchfett", von dem man häufig spricht. Das Fett am Bauch, das die Organe umgibt, ist ein Risikofaktor für eine Vielzahl von gesundheitlichen Folgeproblemen.

Woher kommt das Bauchfett?

Ungesunde Ernährung mit einer zu großen Menge an Kalorien und Bewegungsmangel sind in den meisten Fällen für Übergewicht verantwortlich. Wenn der Körperfettanteil zu hoch ist, beginnt die Bauchspeicheldrüse, mehr Insulin zu produzieren. Die Senkung des Blutzuckerspiegels wird durch dieses Hormon verursacht. Allerdings kann sich überschüssiges Fett im Körper ansammeln, wenn es zu viel davon gibt.

Heißhunger, der oft dazu führt, dass man noch mehr unerwünschte Lebensmittel zu sich nimmt, ist eine weitere negative Folge. Deshalb sollte man immer versuchen, sättigende Lebensmittel zu sich zu nehmen, um Heißhungerattacken vorzubeugen.

Gewichtszunahme kann auch durch Gene, Krankheiten oder psychologische Faktoren verursacht werden. Wo sich das Fett ablagert, kann man aber nicht kontrollieren. Die unterschiedlichen Typen haben jeweils eine andere "Problemzone", wo sich das Fett am ehesten absetzt: am Bauch, an den Hüften, an den Oberschenkeln oder am Hinterteil.

Gründe für zu viel Bauchfett und Adipositas

Dieser Zustand wird dadurch verursacht, dass dem Körper mehr Energie zugeführt wird, als er benötigt. Die überschüssigen Kalorien werden in den Fettzellen gespeichert, und wenn die gespeicherte Energie nicht genutzt wird, wächst das Fettgewebe immer weiter an, was zu Gewichtszunahme und in vielen Fällen zu Fettleibigkeit - auch Adipositas genannt - führt.

Meistens werden Bauchfett und Adipositas verursacht durch:

  • zu viele Kohlenhydrate, Produkte wie Nudeln, süße Speisen wie Kuchen oder Kekse und Süßigkeiten
  • Gesüßte Getränke wie Softdrinks, aber auch Säfte oder gesüßte Tees
  • Alkohol
  • Fettiges Essen wie Chips, Pommes und Backwaren
  • Fertigprodukte wie Fast Food
  • zahlreiche kleine Snacks
  • unzureichende Mengen an natürlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Nüsse
  • wenig Sport und Bewegung

Welche Arten von Bauchfett gibt es?

Unser Körper ist genetisch dazu prädisponiert, Fett anzusammeln. Um zu überleben, musste der Mensch die Fähigkeit entwickeln, überschüssige Energie in Form von Fettzellen zu speichern und dann bei Bedarf darauf zurückzugreifen.

Mittlerweile erlaubt es unser heutiger Lebensstil, dass wir immer Nahrung zur Verfügung haben und uns nicht viel bewegen müssen, um es zu erhalten. Daher ist es heute leichter, mehr Kalorien zu sich zu nehmen, als der Körper braucht, weshalb sich das Bauchfett auch leicht ansetzen kann. Es gibt zwei verschiedene Arten von Bauchfett: subkutanes und viszerales.

Subkutanes Bauchfett als Energiespeicher

In großen Mengen verzehrt, können die Kalorien aus Fast Food und Zucker nicht alle auf einmal verbraucht werden. Diese wandelt der Körper in Unterhautfettgewebe um und speichert es als Vorrat.

Viszerales Fett

Wenn der Körper über einen längeren Zeitraum einen Energieüberschuss hat, bildet er weitere Ablagerungen in der Bauchhöhle - das Viszeralfett. Es wird auch als aktives Fett bezeichnet und sammelt sich in der Körpermitte an. Es ist nicht nur als Überschuss vorhanden, sondern hat auch eine hormonelle Wirkung auf andere stoffwechselaktive Organe. Dieses Bauchfett gilt an sich schon als Risikofaktor für verschiedene Folgeerkrankungen.

Was bewirkt Bauchfett im Körper?

Bauchfett, das sich um die Organe in der Bauchhöhle ansammelt und sich sogar in den Organen festsetzt, kann zu Stoffwechselveränderungen führen. Von ihm werden 200 verschiedene Substanzen abgegeben, darunter entzündungsfördernde Botenstoffe (Adipokine) und Hormone, die verschiedene Systeme im Körper negativ beeinflussen.

Wie viel Bauchfett ist riskant?

Neben dem Körpergewicht und dem Body-Mass-Index (BMI), die auf dem Körpergewicht und der Körpergröße basieren, kann man den Bauchfettanteil besser anhand anderer Messgrößen ermitteln. Denn beide genannten Methoden geben keine Auskunft darüber, wie viel Fettanteil der Körper hat oder wie es im Körper verteilt ist.

Menschen, die eigentlich schlank sind, können überraschenderweise zu viel viszerales Fett haben. Den sogenannten „dünnen Dicken“ sieht man dieses Problem auf den ersten Blick nicht an. Erst durch eine Blutuntersuchung kann man entgleiste Blutfettwerte (Triglyzeride) feststellen, die auf diesen Zustand hindeuten.

Ein Gesundheitscheck oder ein einfaches Maßband können mehr Sicherheit geben. Man misst den Taillenumfang, indem man das Maßband im Stehen auf halber Strecke zwischen dem untersten Rippenbogen und dem Beckenkamm platziert und den Wert nach dem Ausatmen notiert. Frauen unter 80 Zentimetern und Männer unter 94 Zentimetern müssen sich keine zu großen Sorgen um ihren Bauch machen.

Gefahren von Bauchfett

Obwohl Fettablagerungen in anderen Teilen des Körpers zwar unschön oder störend für manche sein können, sind sie nicht so gefährlich wie Fettablagerungen am Bauch.

Viszeralfett ist metabolisch sehr aktiv. Je nach der Menge des vorhandenen inneren Bauchfetts kann es sich auf verschiedene Weise negativ auf den Körper auswirken. Je mehr Bauchfett sich ansammelt, desto größer sind die Gesundheitsrisiken. Herzprobleme, Schlaganfall, Diabetes Typ-2, Bluthochdruck, metabolisches Syndrom, Demenz und hormonelle Störungen gehören zu den möglichen Folgen.

Außerdem produziert Bauchfett Botenstoffe:

  • Ungesunde Fettsäuren: Bei übermäßigem viszeralem Bauchfett werden Fettsäuren in die Blutgefäße abgegeben. Diese Fettsäuren könnten zu Insulinresistenz und Dyslipidämie beitragen, indem sie über die Blutgefäße in die Leber gelangen. Nach dem Essen wird das Hormon Insulin in die Zellen ausgeschüttet, die bei einer Insulinresistenz weniger Zucker aufnehmen. Anstatt als Energiequelle genutzt zu werden, bleibt der Zucker im Blut, was zu einem hohen Blutzuckerspiegel führt. Dies führt langfristig zu Typ-2-Diabetes.
  • Entzündungsfördernde Stoffe: Entzündliche Erkrankungen im Darm, Asthma und Schuppenflechte werden verursacht.
  • Plasminogen-Aktivator-Inhibitoren (PAI): PAI sind Proteine, die die körpereigenen Prozesse hemmen, Blutgerinnsel aufzulösen. Das erhöht das kardiovaskuläre Risiko.
  • Leptin: Dieser Botenstoff reguliert das Sättigungsgefühl. Wenn der Körper zu viel davon produziert, können die Rezeptoren im Gehirn die Menge nicht verarbeiten. Sie reagieren dann nicht mehr auf Leptin und seine appetithemmende Wirkung.

Hormonproduktion

Zu viel viszerales Bauchfett produziert Hormone, darunter das appetitanregende Hormon Ghrelin. Dies führt dazu, dass sich Menschen mit einem großen Bauch hungriger fühlen als Menschen mit weniger Bauchfett. Frauen mit Fettleibigkeit haben oft mehr Schwierigkeiten, schwanger zu werden als dünnere Frauen.

Entzündungen werden gefördert

Entzündliche Prozesse im Körper werden durch entzündungsfördernde Substanzen verursacht, die vom Bauchfett abgegeben werden.

Erhöhtes Risiko für Diabetes

Ein BMI von 25 oder höher erhöht das Risiko, an Diabetes zu erkranken, bereits um das Drei- bis Vierfache. Um das Dreißigfache steigt das Risiko, wenn der BMI 30 oder höher ist. Bauchfett ist in diesem Fall ein besonders gefährlicher Faktor.

Erhöhtes Risiko für Herzprobleme und Schlaganfall

Fettleibigkeit, die in der Regel durch falsche Ernährung und Bewegungsmangel verursacht wird, kann Arteriosklerose, eine Verkalkung der Blutgefäße, hervorrufen, die zu schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie einem Herzinfarkt führen kann.

Was tun gegen zu viel Bauchfett?

Wenn die Ursache für zu viel Bauchspeck ein ungesunder Lebensstil ist, kann eine Ernährungsumstellung in Kombination mit mehr Bewegung beim Abnehmen helfen.

Gesündere Ernährung

Mit der richtigen Diät muss man auf nichts verzichten, denn es geht hauptsächlich um die Menge. Es besteht keine Notwendigkeit für eine kohlenhydratarme, ketogene, Paleo-Diät oder eine andere Diät, die leicht einen Jojo-Effekt verursachen kann. Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, kann sich ab und zu auch einen Schokoriegel gönnen, ohne seinen Fortschritt zunichte zu machen.

Um Gewicht zu verlieren, muss man ein Kaloriendefizit haben und um dies zu erreichen, müssen mehr Kalorien verbrannt als aufgenommen werden. Wenn der Körper so auf seine eigenen Energiereserven zurückgreift, schmilzt das Fett. Dazu sollte man viel Obst und Gemüse essen sowie Lebensmittel, die reich an gesunden Fettsäuren, Ballaststoffen und Vitaminen sind.

Neben einer gesunden Ernährung kann man auch mit Pflanzenstoffen wie Guarana zum Abnehmen nachhelfen. Der Ballaststoffgehalt der Pflanze sorgt für ein schnelleres Sättigungsgefühl und kurbelt die Fettverbrennung an. Ein starker Stoffwechsel wird durch Guarana gewährleistet. Folglich hat man weniger Appetit und eine lang anhaltende regelmäßige Verdauung.

Mehr Bewegung

Viszerales Bauchfett lässt sich abbauen, wenn man ausreichend Bewegung in seinen Tagesablauf einbaut. Neben dem Verlust von viszeralem Bauchfett hilft Bewegung auch bei der allgemeinen Gewichtsabnahme. Selbst die kleinsten Veränderungen können einen großen Unterschied ausmachen: Statt den Aufzug zu nehmen, kann man beispielsweise die Treppe nehmen oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.

Viszerales Fett am Bauch lässt sich am besten bekämpfen, indem man Ausdauertraining wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen mit Muskelaufbau und Krafttraining kombiniert. Übungen wie Sit-Ups können auch dabei helfen, den Bauch straffer wirken zu lassen. Starke Muskeln reduzieren automatisch überschüssiges Bauchfett und erhöhen den allgemeinen Energieverbrauch, sodass man auch im Ruhezustand mehr Kalorien verbraucht.

Stress abbauen

Eine unangemessene Menge des Stresshormons Cortisol kann sich negativ auf die Fettverbrennung auswirken, vor allem wenn man im Alltag nicht aktiv genug ist. Die folgenden Tipps können dabei helfen, den täglichen Stress zu reduzieren:

●     Tiefe Atemzüge: Ein paar tiefe Atemzüge helfen, das zentrale Nervensystem zu beruhigen und die Stressreaktion zu reduzieren.

●     Meditieren: Bereits fünf bis 10 Minuten Meditation pro Tag können dabei helfen, den Körper bewusster wahrzunehmen und Essgewohnheiten zu erkennen, die möglicherweise zu einer schlechten Gesundheit führen.

●     Guter Schlaf: Langfristiger Schlafmangel wirkt sich negativ auf den Cortisolspiegel und das Stressniveau aus, was zu Heißhunger führen kann. Im Gegensatz dazu fördert ausreichender Schlaf den Stoffwechsel, die Fettverbrennung und den Abbau von Bauchfett.

Das Fazit

Mit einer Ernährungsumstellung und Sport gegen das Bauchfett.

Genetik, Hormonspiegel, Alter und Lebensstil beeinflussen die Ansammlung von Fettgewebe am Bauch. Das heißt aber nicht, dass man machtlos dagegen ist. Das Körperfett kann reduziert werden, indem ein Kaloriendefizit geschaffen wird. Es ist ratsam, die richtige Art der Ernährung zu wählen, die kalorienarm und vitamin-, ballaststoff- und mineralstoffreich ist.

Auch sollte auf einen zu hohen Anteil von Kohlenhydraten und zu viel Fett verzichtet und mehr Eiweiß konsumiert werden. Wenn man zum Beispiel zum Frühstück eiweißreiche Lebensmittel wählt, kommt der Hunger nicht so schnell zurück. Lebensmittel mit hohem Ballaststoffgehalt haben auch eine gute natürliche appetitzügelnde Wirkung, die beim Abnehmen hilft.

Auch Sport wird empfohlen, insbesondere abwechselndes Ausdauertraining und Krafttraining. Wenn man normalerweise keinen Sport treibt, kann auch mit zügigem Gehen oder Fahrradfahren oder ähnlichen Aktivitäten begonnen werden, bei denen man sich am besten mindestens 25 Minuten pro Tag bewegt.