Die Guarana (Paullinia cupana) ist eine Pflanze, die richtig angewendet einen Muntermacher darstellt, mit dem man sogar abnehmen kann. Das Seifenbaumgewächs aus dem Amazonasgebiet bringt die fünffache Menge an Koffein mit wie herkömmliche Kaffeebohnen. Im folgenden Text klären wir, was noch alles in der Guarana steckt und wie gut sie wirklich bei einer Diät unterstützen kann.
Zu erkennen ist eine Guarana-Pflanze an der roten Frucht mit dunklen Kernen. Im Grunde handelt es sich dabei um einen Busch. Die Guarana (oder auch Guaraná) wächst in Brasilien, Peru und Venezuela und verfügt über große grüne Blätter. Die schwarzen Samen sind etwa so groß wie Kaffeebohnen, besitzen aber viel mehr Koffein als diese.
Es ist üblich, die Frucht der Guarana durch Pflücken mit der Hand zu ernten. Die Samen werden danach zu einem Pulver zermahlen.
Bereits vor Hunderten von Jahren benutzten Siedler im Gebiet des Amazonas die Pflanze vor langen Fußmärschen, um unterwegs nicht an Erschöpfung zu leiden. Sie stellten dafür eine Paste aus den Samen her oder lutschten sie einfach. Auch in der Medizin indigener Völker hatte die Guarana ihren Platz. Weiterhin ranken sich seit jeher Mythen des Abnehmens um sie.
Die ersten Menschen, die von der Pflanze Gebrauch machten, sollen die Quaramis, ein südamerikanischer Indianerstamm gewesen sein. Einer Legende zufolge wuchs der Spross einer an die Liane erinnernden Pflanze aus den Augen einer indigenen Frau und spendete Kraft und Schönheit. Über den ersten Energy Drink, welcher von den Maué-Indigenen gebraut worden war, berichtete der Missionar Félipe Betendorf im Jahre 1669.
Im beginnenden 19. Jahrhundert wurde das Potenzial der bis zu zwölf Meter hoch wachsenden Pflanze von Alexander von Humboldt entdeckt. Daraufhin gab es sie in Deutschland auf Rezept und diente der Linderung von Kopfschmerzen.
In den 1990-er Jahren wurden vermehrt Energy Drinks auf Partys genossen, die Guarana enthielten. Der aufputschende Effekt des Koffeins half den Partygästen, auch lange Nächte durchzuhalten.
Mittlerweile wird Guarana kommerziell angebaut und geerntet. Als Hauptabnehmer gelten die USA, der Anbau erfolgt dabei zu großen Teilen in Brasilien.
Guarana enthält eine Vielzahl an natürlichen Substanzen, die im Körper unterschiedliche Wirkungen entfalten. Diese gehören dazu:
Neben einem Wachmacher ist das Pulver der Guaranasamen ein echter Leistungssteigerer. Erfahrungen und Studien zeigen, dass man sich nach der Einnahme viel besser konzentrieren und von der Müdigkeit verabschieden kann, ähnlich wie bei Kaffee. Das ist besonders vorteilhaft, wenn man sich gerade in einem Leistungstief befindet und unbedingt weiter durchhalten muss, um eine bestimmte Arbeit zu Ende zu bringen.
Durch ihren hohen Koffeingehalt hat die Pflanze auch eine stimulierende Wirkung im Körper. Dies ähnelt dem Gefühl, das man hat, wenn man eine starke Tasse Kaffee trinkt. Allerdings entfaltet sich die Wirkung erst nach und nach. Dafür hält sie aber auch umso länger an. Tatsächlich kann der Stoffwechsel nach dem Verzehr der Guaranasamen insgesamt vier bis sechs Stunden in einem angeregten Zustand bleiben.
Nebenbei sorgt Guarana aber auch für einen schnelleren Fettstoffwechsel und hilft dadurch, an Gewicht zu verlieren. Koffein besitzt eine entwässernde Wirkung, was den Stoffwechsel beschleunigt und damit ebenfalls bei einer Diät unterstützend wirken kann. So lässt es sich mithilfe von Guarana abnehmen.
Finde die für dich passende Abnehmmethode
Auch in kosmetischen Produkten kann Guarana eine positive Wirkung entfalten. Deswegen kommen ihre Inhaltsstoffe zum Beispiel in Shampoo, Duschbad, Haut- und Augencreme vor. Eine besonders wichtige Rolle spielt auch dabei das Koffein: Es kann dabei helfen, die Kopfhaut besser zu durchbluten, belebt und vitalisiert die Haut und wirkt abschwellend, was bei Tränensäcken und geschwollenen Augen von Nutzen ist.
Normalerweise besteht bei der Einnahme von einem bis drei Gramm Guarana kein Risiko für eine gesundheitliche Gefährdung. Allerdings vertragen manche Menschen bestimmte Inhaltsstoffe nicht, wozu in erster Linie Koffein gehören kann.
Auch wenn keine Krankheiten zugrunde liegen, kann es vereinzelt zu übermäßiger Unruhe, Zittern und Schlafstörungen durch die Einnahme von Mitteln kommen, die Guarana enthalten, wie es zum Beispiel bei Sinetrol der Fall ist.
Daneben gibt es einige Umstände, bei denen man vorsichtshalber von einer Einnahme absehen sollte:
Mit Guarana abnehmen? Das ist möglich! Für den Erfolg sind im Wesentlichen folgende Fakten verantwortlich:
Besonders wichtig ist, es mit dem Verzehr nicht zu übertreiben und dabei immer die Angaben in der Packungsbeilage zu beachten. Viel hilft in diesem Fall nicht viel! Weiterhin gelingt die Diät besonders gut, wenn man sich im Umgang mit der Guarana an einige wichtige Dinge hält:
Der Schlankmacher Guarana hilft dabei, das Kaloriendefizit zu steigern. Das bedeutet, dass man mehr Kalorien verbrennt, als neue aufzunehmen. Guarana ist dabei nur als Hilfsmittel während der Diät zu verstehen.
Guarana kann in Form von Kapseln, Tee oder Pulver aufgenommen werden. Jeder sollte selbst entscheiden, welche Variante am besten geeignet ist. Allen gemeinsam ist, dass sie kein Gluten enthalten. Glutenfreie Ernährung gilt als besonders gut zum Abnehmen und verhindert Völlegefühl und Blähungen nach dem Essen.
Finde die für dich passende Abnehmmethode
Ein Teelöffel Guarana-Pulver, welches in Wasser verrührt ist, beinhaltet je nach Hersteller etwa 150 Milligramm Koffein. Aufgrund des hohen Gehalts sollte man immer gewissenhaft und vorsichtig bei der Einnahme vorgehen. Wenn es um Kaffee geht, wird eine Menge von über 4 Tassen pro Tag nicht empfohlen. Diese entsprechen einer Menge von 200 Milligramm Koffein. Am Anfang ist es am besten, eine Dosierung von ein bis zwei Gramm Guarana-Pulver pro Tag vorzunehmen.
Bedenken sollte man unbedingt, dass sich die Wirkung des Koffeins der Guarana viel langsamer im Körper entfaltet als es bei Kaffee der Fall ist. Sie kann bis zu sechs Stunden anhalten. Es ist ratsam, den eigenen Körper nach der Einnahme zu beobachten, um festzustellen, wie viel Guarana man selbst verträgt.
Eine Überdosierung ist selten, aber dennoch möglich. Sie geht mit Symptomen wie Herzrasen, hohem Puls, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Zittern der Hände und Finger und erhöhter Reizbarkeit einher.
Bei einer einmaligen Überdosierung kann das Trinken von Wasser in großen Mengen ratsam sein. Lassen die Symptome dennoch nicht nach oder wird es sogar noch schlimmer, ist in jedem Fall so schnell wie möglich ein Arzt aufzusuchen.
Auch wenn wir schon einige Informationen zur Wirkung und Einnahme von Guarana zusammengetragen haben, kann es natürlich zu weiteren Fragen kommen, die im folgenden Abschnitt geklärt werden sollen.
Nein, eine Droge ist Guarana nicht. Die Präparate führen bei normalem Gebrauch nicht zur Abhängigkeit. Stattdessen sorgen natürliche Stoffe wie Theobromin und Theophyllin für eine Stimulierung des Stoffwechsels und einen wachen Geist.
Der Koffeingehalt liegt deutlich höher als bei der Kaffeebohne. Während diese etwa 1,2 Prozent Koffein aufweist, sind es bei den Samen der Guarana etwa 0,9 bis 7,6 Prozent. Schwankungen sind in dieser Hinsicht normal.
Nach ungefähr 45 Minuten beginnt das Koffein der Guarana zu wirken. Allerdings hat es dann noch nicht sein volles Potenzial erreicht. Das geschieht nach und nach, wobei das anregende Gefühl bis zu sechs Stunden anhalten kann. Grund dafür sind Gerbstoffe, an welche das Koffein in der Guarana gebunden ist und die nur langsam abgebaut werden.
Durch die Inhaltsstoffe der Guarana und die damit verbundene Wirkung kann die Pflanze Menschen beim Ankurbeln des Fettstoffwechsels und somit auch beim Abnehmen unterstützen. Allerdings ist dabei unbedingt zu beachten, dass es sich bei Guarana-Kapseln sowie Pulver oder Tee, die Guarana enthalten, um keine Allheilmittel handelt. Auch wenn die Guarana-Pflanze sehr viele gute Eigenschaften aufweist, kann sie nur in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung im Alltag richtig wirken.
Leidet man an Krankheiten, wie Herz-Rhythmus-Störungen, hohem Blutdruck oder einer Schilddrüsenüberfunktion, muss man von der Einnahme absehen. Auch schwangere und stillende Frauen dürfen keine Guarana-Mittel zu sich nehmen.
Alle anderen sollten ihren Körper gut an die erhöhte Koffeindosis am Tag gewöhnen und es mit der Menge keinesfalls übertreiben. Am Tag genügen normalerweise ein bis zwei Gramm Guarana-Pulver, um von der fettverbrennenden Wirkung zu profitieren.