Die Hose zwickt, das Oberteil spannt und es wird Zeit für einen längeren Gürtel: 43,1 Prozent der Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Um endlich effektiv abzunehmen und das Wunschgewicht langfristig zu halten, stellen Betroffene ihre Ernährungsweise um, erhöhen die Bewegung im Alltag und bringen Körper und Geist in Einklang.
Doch wie erfährt man, ob man unter-, über- oder normalgewichtig ist? Das Zauberwort: der BMI. Mit dem Index lässt sich innerhalb weniger Sekunden bestimmen, ob dein Körpergewicht zu deiner Körpergröße passt. Aber was ist der BMI und welche Formel dient der Berechnung? Wie wirkt sich ein Unter- oder Übergewicht auf die Gesundheit aus und was sagt der BMI überhaupt aus? Dieser Artikel liefert Antworten!
Bin ich zu dick, zu dünn oder gerade richtig? Mit dem Body-Mass-Index (BMI), auch als Körpermassindex (KMI), Körpermassezahl (KMZ) oder Quetelet-Kaup-Index (QKI) bezeichnet, setzt du dein Körpergewicht ins Verhältnis zu deiner Körpergröße.
Dabei gilt der Index als weltweit gängiges Mittel, um das eigene Körpergewicht korrekt zu deuten. Der BMI soll Auskunft darüber geben, ob du dich im Normalgewicht befindest oder an einem Unter- oder Übergewicht leidest.
Im Jahr 1832, im frühen 19. Jahrhundert, setzte sich der Belgier Adolphe Quetelet zum Ziel, eine mathematische Formel zur Berechnung des durchschnittlichen menschlichen Körpers zu entwickeln. Zu seiner Zeit bestand jedoch noch kein gesellschaftliches Interesse an der Einteilung von Körpern in normale und anormale Gewichtsklassen.
Die Wende brachte das Jahr 1942. In diesem Jahr erkannte ein US-Amerikaner einen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der zu erwartenden Lebensdauer. Er war für eine Lebensversicherung tätig und unterrichtete seinen Arbeitgeber über seine Vermutung.
Dieser erstellte eine Tabelle mit verschiedenen Angaben zum Körpergewicht seiner Kunden. Wer nach dieser Tabelle als übergewichtig betrachtet wurde, musste von einer geringeren Lebenserwartung ausgehen und zahlte fortan eine höhere Versicherungsprämie.
Der heute geläufige Begriff BMI lässt sich auf den Ernährungswissenschaftlicher Ancel Keys zurückführen, der diesen im Jahr 1972 prägte. Acht Jahre später nahm sich die WHO Keys BMI zum Vorbild und entwickelte daraus eine Richtwerttabelle, die nicht nur das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzte, sondern auch andere Maßstäbe wie das Geschlecht berücksichtigte.
Deinen BMI kannst du einfach und bequem über Online-Rechner im Internet herausfinden. Alternativ kann der BMI aber auch selbst errechnet werden. Um deinen individuellen BMI festzustellen, wendest du die folgende Formel an:
Körpergewicht (in Kilogramm) / Körpergröße (in Metern)²
Ein Rechenbeispiel:
Anna wiegt 73 Kilogramm und weist eine Körpergröße von 1,68 Metern auf.
73 / 1,68² = 25,86
Das Rechenbeispiel ergibt, dass Anna ein leichtes Übergewicht aufweist. Tritt das Gewicht in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenk-Problemen oder einer Diabetes-Erkrankung auf, ist es ratsam, dass Anna einen Arzt zu Rate zieht.
Die gute Nachricht vorweg: Der BMI gilt als Orientierungspunkt und bildet keine feststehende Größe ab. Aus diesem Grund kannst du den Index nutzen, um dein Körpergewicht objektiv einzuschätzen. Ein leichtes Über- oder Untergewicht stellen dabei jedoch keinen Grund zur Panik dar.
Erkundige dich am besten bei deinem Arzt über sinnvolle Maßnahmen zur Gewichtszunahme oder Gewichtsreduktion. In der Regel kann dir ein Mix aus Sport und gesunder Ernährung dabei helfen, ein Normalgewicht zu erreichen und zu halten. [CTA] einfügen: „Jetzt beraten lassen!“
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) bezieht sich bei der Deutung der BMI-Werte auf diese fünf Kategorien:
Die World Health Organization (WHO) setzt ähnliche Maßstäbe an. Bis zu einem BMI von 19 spricht die Organisation von einem leichten Untergewicht. Ein BMI unter 14 gilt als lebensbedrohlich. Das Normalgewicht liegt laut der WHO-Richtlinien zwischen 19 und 25. Ein BMI ab 25 dagegen kennzeichnet ein leichtes Übergewicht.
Zusätzlich wird Adipositas in drei Unterkategorien unterteilt:
Du hast deinen BMI gemeinsam mit einem Freund ermittelt, wunderst dich jedoch über unterschiedliche Ergebnisse bei scheinbar vergleichbaren Voraussetzungen? Die Beurteilung deines Body-Mass-Indexes fußt nicht ausschließlich auf deinem Körpergewicht und deiner Körpergröße.
Auch dein Geschlecht und dein Alter spielen eine entscheidende Rolle. So weisen ältere Menschen häufig ein höheres Körpergewicht auf als jüngere Menschen. Gleichzeitig kann ein bestimmter Wert bei Frauen bereits als Übergewicht gewertet werden, während der gleiche Wert bei Männern als normalgewichtig eingestuft wird.
Dein BMI zeigt an, dass du unter Adipositas leidest? Ein zu hoher BMI kann deiner Gesundheit ebenso schaden wie ein zu niedriger Body-Mass-Index. Letzterer kann beispielsweise dazu führen, dass deine Periode ausbleibt oder du dich schwach, abgeschlagen und ängstlich fühlst, denn deinem Körper fehlen in dieser Situation essentielle Nährstoffe. Die Unterversorgung stört deinen Wasser- und Elektrolythaushalt.
Die Ursache für Untergewicht findet sich häufig in einer Essstörung. Gemeinsam mit deinem Arzt kann eine geeignete Therapiemethode ausgewählt werden, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Denn langfristig kann dir dein Untergewicht schaden.
Aber auch Adipositas kann auf einer Essstörung beruhen. Ein Grund kann emotionales Essen sein. Du isst also nicht aus einem Hungergefühl heraus, sondern kompensierst durch deine Mahlzeiten Emotionen. Auch in diesem Fall ist dein Arzt dein erster Ansprechpartner. Zudem kann dieser dich an einen Ernährungswissenschaftler verweisen.
Ein zu hoher BMI-Wert kann zu folgenden Erkrankungen führen:
Untergewicht kann folgende Erkrankungen begünstigen:
Der Body-Mass-Index gilt als erster Anhaltspunkt, um ein Unter- oder Übergewicht von einem Normalgewicht zu unterscheiden. Doch hier gilt: Ein leichtes Unter- oder Übergewicht kann zwar medizinisch als solches ausgemacht werden. Einen direkten Einfluss auf deine Gesundheit und deine Lebenserwartung muss dieser Wert jedoch nicht nehmen denn hier spielen zahlreiche Faktoren hinein.
Anders verhält es sich mit BMI-Werten, die ein deutliches Untergewicht oder Adipositas anzeigen. Insbesondere Übergewicht kann sich nämlich negativ auf deine Gesundheit auswirken, sofern Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck auftreten.
Je nach Adipositas-Grad kann das Risiko für Folgeerkrankungen unterschiedlich hoch ausfallen. Dennoch zählt letztendlich die Gesamtsituation. Denn der BMI berücksichtigt ausschließlich die Körpergröße und das Körpergewicht.
Auswirkungen auf deine Gesundheit haben jedoch auch deine Lebensgewohnheiten wie das Rauchen von Zigaretten oder eine ungesunde Ernährungsweise, dein Alter und Geschlecht, dein Blutdruck, dein Cholesterinwert und bestehende Vorerkrankungen oder Veranlagungen.
Zudem sagt der BMI nichts über deinen Körperfettanteil aus. So kann eine hohe Muskelmasse dazu führen, dass der BMI-Wert ein Übergewicht diagnostiziert, obwohl keine Adipositas vorliegt.
Darüber hinaus kann sich ein hoher Körperfettanteil am Bauch negativ auf die Gesundheit auswirken, während ein hoher Körperfettanteil an den Oberschenkeln weniger Einfluss auf deinen Gesundheitszustand nimmt.
Denn Bauchfett lagert sich an den inneren Organen ab und kann gefährliche Erkrankungen wie Darmerkrankungen, Herzinfarkte oder Diabetes begünstigen. Eine Körperfettmessung bietet Aufschluss und kann vom Hausarzt durchgeführt werden.
Du ernährst dich ausgewogen und achtest auf ausreichend Bewegung im Alltag? Mit einer kontrollierten Gewichtsabnahme durch ein Kaloriendefizit kannst du hier schnell gesundheitliche Erfolge erzielen. Achte darauf, Kohlenhydrate wie Nudeln oder Brot durch buntes Gemüse, Hülsenfrüchte und mageres Fleisch wie Hühnchen zu ersetzen.
Reduziere zudem den Salzgehalt in deinem Essen und verwende stattdessen Kräuter wie Petersilie, Basilikum und Schnittlauch. Vor jeder Mahlzeit greifst du zudem zu einem großen Glas Wasser, im Idealfall ohne Kohlensäure. Gleichzeitig ersetzt du leere Kalorien in Form von Softdrinks durch Wasser und ungesüßten Tee. [CTA] einfügen: „Jetzt beraten lassen!“
Quelle: Statistiken zu Übergewicht und Fettleibigkeit | Statista