31. Oktober 2022

Eiweiß-Shake – Die praktische Proteinzufuhr im Alltag

Nach dem Training ein großes Glas Whey: Protein-Shakes gelten bis heute als ständige Begleiter professioneller Bodybuilder. Denn sie setzen seit Jahrzehnten auf Fitness-Getränke mit einem hohen Eiweißgehalt, um das Muskelwachstum zu unterstützen.

Doch die Zeiten ändern sich. Und so greifen heute auch zahlreiche gesundheitsbewusste Menschen auf die leckeren Drinks zurück. Für sie sind die Proteinshakes eine einfache und schnelle Möglichkeit, sich ausgewogen zu ernähren und die Prozesse im Körper bestmöglich über die Nahrungszufuhr zu unterstützen.

Doch was versteht man unter Eiweißshakes und wozu eignen sich die Drinks konkret? Was lässt sich aus dem Proteinpulver zaubern und wie stellst du einen Proteinshake ohne Pulver her? Die Antworten auf diese Fragen findest du im folgenden Artikel!

Was sind Eiweiß-Shakes?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Proteinaufnahme von 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Treibst du intensiv Sport, erhöht sich dein Proteinbedarf zusätzlich.

Proteine nimmst du hauptsächlich über deine Nahrung auf. Neben Kohlenhydraten und Fetten bilden sie einen der drei Makronährstoffe ab, die lebensnotwendig sind. Über deine Ernährung hinaus kannst du leckere Proteinshakes einsetzen, um deinen Körper mit Nährstoffen zu versorgen. Diese Shakes stellst du her, indem du ein Proteinpulver in einem Shaker mit Milch oder Wasser zu einem leckeren Drink verrührst.

Inhaltsstoffe von Eiweiß-Shakes

Proteinshakes bestehen aus einem Proteinpulver. Dieses kann sich entweder aus tierischen oder aus pflanzlichen Proteinen zusammensetzen. Als tierische Quellen werden in der Regel Molkenprotein (Whey), Kollagen oder Casein verwendet. Pflanzliche Alternativen sind Reis, Erbse, Hanf, Soja oder Ölsaaten wie Chiasamen.

Verwendest du einen Eiweißshake auf tierischer Basis, solltest du hinterfragen, wie die Tiere aufgewachsen sind und wie sie gefüttert wurden. Denn die Rohstoff-Qualität spielt eine entscheidende Rolle. So kann sich ein minderwertiges Futter oder eine schlechte Haltungsweise auf deine Gesundheit auswirken.

Insbesondere günstige Marken zeigen sich wenig transparent und veröffentlichen nicht, woher ihre Rohstoffe stammen. So kannst du nicht ausschließen, dass sich Rückstände von Antibiotika in deinem Produkt befinden.

Bei pflanzlichen Pulvern ist es von Vorteil, wenn mehrere Pflanzenproteine in deinem Shake enthalten sind. Trinke beispielsweise einen Shake aus Erbsen-, Hanf- und Reisproteinpulver. Je nach Pflanzenart kann das Aminosäuren-Profil unterschiedlich ausfallen. In der Kombination erhöhst du so die Chance, möglichst viele Aminosäuren aufzunehmen.

Du reagierst empfindlich auf pflanzliches Proteinpulver? Dann leidest du womöglich unter einer Lektin-Intoleranz. Die Pflanzenproteine lösen biochemische Prozesse im Körper aus, indem sie an die menschlichen Zellen andocken. Bei vielen führt dies zu einer körperlichen Reaktion.

Die Lösung bieten fermentierte oder gesprosste Pflanzenproteinpulver. Allerdings sind diese auch deutlich teurer als herkömmliche pflanzliche Produkte.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn dein Eiweißshake keine Zusatzstoffe enthält, denn Konservierungsstoffe, Süßungsmittel und Aromen können Organe wie die Nieren belasten. Ähnlich verhält es sich mit Farbstoffen.

Wozu eignen sich Eiweiß-Shakes?

Eiweiß-Shakes eignen sich hervorragend, um einen aktiven und sportlichen Lebensstil zu verfolgen. Wer mehrmals pro Woche Sport treibt, weist einen höheren Proteinbedarf auf.

Proteinshakes enthalten die Bausteine für Proteine, die Aminosäuren. Sie hängen an einer Kette aneinander. Für den Proteinaufbau nutzt der menschliche Körper 20 verschiedene Aminosäuren. Diese werden beispielsweise benötigt, um Muskeln aufzubauen, das Bindegewebe elastisch zu halten oder um zu wachsen.

Acht der 20 Aminosäuren sind essentiell und können nicht vom Körper selbst hergestellt werden. Damit dein Körper weiterhin optimal funktioniert, kannst du also einen Eiweißshake nutzen, um ausreichend Proteine zuzuführen.

Außerdem können sich Eiweißshakes eignen, um ab- oder zuzunehmen. Je nach Trainingsziel greifst du dabei entweder zu einem kalorienreduzierten Shake oder zu einem Hardgainer-Shake.

Eignen sich Eiweiß-Shakes zum Abnehmen?

Eiweißshakes kannst du begleitend zu einer Ernährungsumstellung oder Diät einnehmen. Das hat zwei Gründe:

  • Proteine halten lange satt: Das Hungerhormon Ghrelin wird durch den Proteinkonsum gesenkt. Gleichzeitig schüttet dein Körper vermehrt das Hormon Peptide YY aus. So verhinderst du Heißhunger-Attacken.
  • Proteine haben einen hohen thermischen Effekt: Bei der Verdauung von Proteinen verbrennt der Körper viele Kalorien. Dies macht sich in einem thermischen Effekt von 15 bis 30 Prozent bemerkbar. Diese Prozentzahl wird bei der Verdauung direkt wieder verbrannt.

Muskelaufbau mit Protein-Shakes

Einen Protein-Shake kannst du im Rahmen des Muskelaufbaus nutzen. In Kombination mit einer eiweißreichen Ernährung mit Tofu, Nüssen, Eiern, Hülsenfrüchten, Haferflocken, Hähnchen, Rindfleisch und Tunfisch stellst du deinem Körper so ausreichend Proteine zur Verfügung.

[Infobox] einfügen: “ Wie viele Proteine muss ich für den Muskelaufbau zuführen?

Eine kleine Protein-Dosis pro Shake reicht aus, denn der Körper scheidet überschüssige Eiweiße einfach wieder aus.”

Mahlzeiten mit Shakes ersetzen

Über einen kurzen Zeitraum können Eiweißshakes auch eine ganze Mahlzeit ersetzen. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise eine Fettleber vorliegt und eine schnelle Abnahme erfolgen soll. Für Menschen, die an starkem Übergewicht leiden, können Proteinshakes im Rahmen einer Formula-Diät eine sinnvolle Option darstellen, um Gewicht zu verlieren.

Kann man durch Eiweiß-Shakes auch zunehmen?

Viele männliche Jugendliche und junge Erwachsene wünschen sich, schnell und effektiv an Masse zuzulegen. Für sie eignen sich Hardgainer-Produkte.

Möchtest du eigentlich abnehmen, stellst auf der Waage aber erschrocken fest, dass genau das Gegenteil eingetroffen ist, hast du zu einem falschen Shake gegriffen. In diesem Fall solltest du sicherstellen, dass dein Shake wenig Kohlenhydrate (maximal 7 Gramm pro 100 Gramm Eiweißpulver), wenig Fett und keinen Zucker enthält.

Welchen Eiweiß-Anteil sollte ein guter Shake haben?

Der Eiweißanteil sollte bei circa 70 Prozent liegen. Dabei ist die Qualität des Eiweißes entscheidend. Um sicherzustellen, dass dein Körper die Proteine aus deinem Shake verwerten kann, solltest du auf einen Mix aus verschiedenen Proteinquellen setzen. Denn dieser gilt als gut verträglich. Reine Molke- oder Sojapulver dagegen lösen bei vielen Menschen allergische Reaktionen aus.

Rezepte

Du sehnst dich nach Abwechslung bei deiner Eiweißzufuhr? Täglich den gleichen Shake zu trinken, wird auf Dauer langweilig. Aus diesem Grund stellen wir dir drei einfache Möglichkeiten vor, dein Eiweißpulver zu verwenden – und zwar ohne einen klassischen Shake herzustellen!

  • Ein gelungener Start in den Tag: Der Protein-Porridge versorgt dich direkt am Morgen mit ausreichend Energie. Röste die Haferflocken in einem Topf an, gib kochendes Wasser hinzu und lasse die Haferflocken köcheln, bis das gesamte Wasser verdampft ist. Anschließend gibst du Proteinpulver, zum Beispiel dein Whey-Pulver, hinzu.
  • Eine herzhafte Reise nach Italien: Die Protein-Gnocchi bestehen aus Dinkelmehl, Proteinpulver, Quark und Ei. Würze die Mischung mit Pfeffer und Salz. Knete die Masse und forme sie zu einer Rolle. Trenne dann kleine Gnocchis ab und gare sie in heißem Salzwasser. Die Eiweiß-Gnocchis servierst du mit einem Topping aus gedünsteten Zwiebeln, Knoblauch und Spinat.
  • Eine süße Belohnung: Saftige Protein-Pancakes läuten deinen Feierabend ein. Mische dein Proteinpulver mit Eiern oder Eiklar. Füge dann eine Banane hinzu. Alternativ kannst du Haferflocken verwenden. Nüsse, Leinsamen oder Olivenöl versorgen dich mit wertvollen Fettsäuren. Verzichte zum Abnehmen auf Agavendicksaft, Honig und Industriezucker. So reduzierst du die Kalorien.

Eiweiß-Shakes selbst mischen

Um deinen Körper einfach und bequem mit Proteinen zu versorgen, musst du nicht zwangsläufig zu einem hochpreisigen Proteinpulver greifen. Vielmehr kannst du dir deinen Eiweißshake auch in Eigenregie zubereiten – und das aus natürlichen, unverarbeiteten Zutaten.

Der Vorteil: Wenn du deinen Shake selbst herstellst, weißt du genau, welche Zutaten enthalten sind und welcher Qualität die Bestandteile entsprechen.

  • Die Basis für den Snack: Entscheide dich entweder für kalorienfreies Wasser oder proteinreiche Kuhmilch. Doch Vorsicht: Durch Milch erhöht sich der Kaloriengehalt. Alternativ kannst du zu Hafer-, Soja- oder Mandelmilch greifen.
  • Die Proteinquelle: Skyr, Magerquark, Joghurt und Hüttenkäse versorgen dich mit Eiweißen.
  • Die fruchtige Note: Besonders lecker schmecken Shakes, wenn du Beeren wie Himbeeren oder Blaubeeren hinzufügst. Aber auch Obst wie Kiwis, Bananen, Ananas, Mango oder Maracuja schmecken lecker. Diese kannst du als Tiefkühlprodukt erwerben. So hast du bei Bedarf immer frisches Obst im Haus.
  • Die süße Note: Dein Shake schmeckt dir nicht süß genug? Ein bis zwei Datteln ersetzen den Industriezucker und sorgen für einen hervorragenden Geschmack. Agavendicksaft und Ahornsirup solltest du dagegen vermeiden.
  • Gute Fettsäuren: Du isst kaum Cashews, Mandeln oder Erdnüsse? Dann verstecke sie doch einfach in deinem Shake! So nimmst du bereits am Morgen deine tägliche Nussportion auf. Leinsamen oder pflanzliche Öle verbessern zudem die Proteinaufnahme.
  • Kohlenhydrate: Haferflocken gehören zu einer umfangreichen Ernährung einfach dazu. In deinem Drink erzeugen sie eine sämige Note.
  • Der Geschmackskick: Zimt und Vanille peppen deinen Eiweißshake auf. Außerdem unterstützt Zimt dich bei der Gewichtsabnahme.

FAQ

Benötige ich nach dem Training Protein-Shakes?

Nach dem Training kann dein Körper die Aminosäuren besser aufnehmen. Allerdings ist es kein Muss, Proteinshakes nach dem Training zu konsumieren. Alternativ kannst du deinen Shake mindestens drei Stunden vor dem Training trinken.

Gibt es einen Unterschied zwischen Protein-Pulver und Eiweiß-Pulver?

Protein und Eiweiß werden synonym verwendet. Proteine sind also Eiweiße. Neben Kohlenhydraten und Fetten gehören sie zu den drei Hauptnährstoffen, auch Makronährstoffe genannt.

Sollte man Protein-Shakes und Masse-Shakes kombinieren?

Protein-Shakes sind ein Sammelbegriff für alle Shakes, die Proteinpulver enthalten. Darunter fallen Shakes, die eine Abnahme unterstützen, sowie Shakes, die einen Massezuwachs begünstigen. Letztgenannte werden auch als Hardgainer, Weight-Gainer oder Mass-Gainer bezeichnet.

Das Fazit – Einfach und bequem Proteine konsumieren

Eiweißshakes bestehen aus einem Proteinpulver, das mit Wasser, Milch oder einem Milchersatzprodukt zu einem Drink verrührt wird. Auf diese Weise kannst du deinen Körper innerhalb weniger Minuten und mit wenigen Handgriffen mit wertvollen Eiweißen versorgen.

Dabei unterscheidet man zwischen Proteinshakes zum Muskelaufbau (darunter auch Hardgainer-Produkte) und Shakes zum Abnehmen. Im Rahmen der Formula-Diät können Adipositas-Patienten sogar ganze Mahlzeiten durch Shakes ersetzen. Dies sollte aber immer in Begleitung eines Fachkundigen und in Absprache mit einem Arzt geschehen.

Hochwertige Eiweißshakes weisen einen Eiweißgehalt von circa 70 Prozent auf. Das Pulver kannst du auch zum Backen oder Kochen verwenden. Alternativ zum Proteinpulver stellst du dir einen Eiweißshake aus Skyr, Hüttenkäse, Quark oder Joghurt her.

Bild von David English auf Pixabay